resolutionmini
 
 
 
 

mise à jour du
1 mars 2008
Gähnen
Edsman CM
in Die Religion in Geschichte und Gegenwart
Galling K and Werbeck W, ed.
Tübingen. Mohr. 1958. 7 vols (vol 2), 1186.
 

Chat-logomini

Gähnen. Unter den Naturvölkern und den alten Kulturvölkern wie im noch lebenden Volksglauben ist das Gähen mit verschiedenen Seelenvorstellungen verbunden.
 
Teils meint man, daB die Seele durch den offenen Mund entfliehen kann, teils fürchtet man, daB ein fremdes Wesen eindringt ( Besesssenheit). VorsichtsmaBnahmen und schützende bzw. abwehrende - Formeln erscheinen deshalb notwendig, deren Ausgestaltung oder Inhalt je nach dem betreffenden Kultur und Religions gebiet wechselt.
 
Gähen und Mudigkeit ht in den altnordischen Sagas ein Zeichen dafür, daB sich etwas Fremdes und Feindliches der davon betroffenen Person naht. So with Suanr schläfrig und gähnt, ah er die Seelen, DoppeIgänger- und Schutzgeister (fylgiur) der heranrücken den Feinde wahrnimmt (Niala 12, vgl. 62). Wen der Zauber sciôr trifft, gähnt, wenn et von der Seele (hugr, vqrôr oder fylgia) der vqlva angefochten wird.
 
Das Gähen ist immer noch im schwedischen Volksglauben ein Omen: der dutch Gähen Angekündigte muB, wie es jetzt heiBt, sehr reich werden, was man wohl so verstehen darf, daB er eine starke, glückreiche Seele hat, die sich schon in einiger Entfernung kundtut oder seinem Besitzer vorangeht (varsel).
 
Le bâillement : étude comparative des connaissances et croyances, populaires et médicales
 
 Yawning : comparative study of knowledge and beliefs, popular and medical
 
 
Tous les articles en allemand sur le bâillement